Samstag, 15. März 2014

In Heilbronn ist heute OB-Wahl




Die große Wut, den Hass – auf mich, das verstehe ich ja. Ich bekomme das täglich zu spüren – per Mail, per Briefen, per Telefon etc.

Das ist normaler Wahlkampf in einer Demokratie.

Klar. Wenn man in einer „Volksfront“ (von Heilbronner Kommunisten bis hin zum Heilbronner Oligarchen (*) Schwarz – ja gar bis hin zu den protestantischen Eiferern und Bildstürmern) mitmarschieren will und muss, dann wird es einem ganz schwindelig - vor dem vielen Schwindeln und Lügen.

Ich bin sehr froh darüber, was ich gemacht und geschrieben habe – hier bei meinem Blogspot. Weil es stimmt – meiner Ansicht nach. Ich bin sehr froh darüber. Ich hatte keinen Wahlkampf gemacht - ich wollte nur meine Meinung sagen. Deutlich, direkt - und mit Begründung.

Der Beifall meiner alten Kollegen aus ganz Baden-Württemberg gibt mir absolut Recht – vom Beifall von Verlegern, Chefredakteuren, Redakteuren bis hin zu Volontären. Keiner von denen will einen Sklaven von einem Heilbronner Kapital-Oligarchen als OB haben.

Übrigens – zum politischen Hintergrund: Mein Vater war 1933 zwölf Jahre. Sein Lehrer, ein strammer Sozi, hetzte heftig gegen Hitler. 1934, nach dem Röhm-Putsch, kam dieser stramme Sozi-Lehrer in neuer SA-Uniform in die Schule. Beamter als Nazi. Das wirkte – auf meinen Vater, lebenslang. – Mein Vater war 1939 rund achtzehn. Er war nicht in der HJ, noch in einer anderen Nazi-Organisation (wie meine Mutter auch, weil sie arienmäßig nicht astrein war).

Mein Vater wurde oft gefragt, auch NSDAP-Mitglied zu werden – er hat es ablehnt. Er verachtete die Nazis. Er war kein wie die verlogenen NSDAP-Mitglieder wie Erhard Eppler und Walter Jens, die Ihre Mitgliedschaft schlicht vergessen hatten – oder Günter Grass, der sein SS-Soldat-Sein vergessen hatte - einfach so. Oh, wie Rohrspatzen schimpften diese Moral-Prediger, diese  Linken auf alles, was ihnen nicht politisch in die Richtung passte. Halt - traditionelle Sozi-Politik.

1944 geriet mein Vater in russische Kriegsgefangenschaft. 1947 kam er zurück – und wurde Kommunist. 1953 gab er sein SED-Parteibuch zurück – wegen des Arbeiter-Aufstands, bei der die kommunistische Partei auf streikende Arbeiter schießen ließ. Er wollte nicht mehr in einer Arbeiter-Partei sein, die täglich das Volk anlügt. 1958 wechselte er mit der gesamten Familie in die Bundesrepublik, der politische Druck war unerträglich geworden.

Ich hatte als Jugendlicher meinen Vater als „Stalinist“ beschimpft. Mit 20 entschuldigte ich mich bei ihm dafür. Ich hatte die Stamokap-Stalinisten in der SPD kennengelernt. Ich wurde politisch geimpft. Insofern auch von meinem Vater her.

Nein – ich will keinen Sozi-Spießer à la Harry Mergel als Heilbronner OB, keinen Dieter-Schwarz-Sklaven.

Jetzt wählen gehen – das Volk entscheidet.

(*) Oligarch (vom griech.: ὀλίγοι oligoi = „Wenige“ und ἄρχων archon = „Herrscher, Führer“) ist ein Wirtschaftsmagnat oder Tycoon, der durch seinen Reichtum über ein Land oder eine Region weitgehende informelle Macht ausübt.


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